Kreisgruppe Recklinghausen

Konsens zur Abbaggerung der Großen Steinhalde bröckelt langsam

 (BUND OG Gladbeck)

Während im Mai noch alle Fraktionen außer der Linken im Ausschuss die Verwaltung wunschgemäß beauftragten, die Abbaggerung der Großen Steinhalde voranzutreiben, haben bei erneuter Abstimmung dazu im November die Grünen ihre ursprünglich zustimmende Haltung revidiert und stimmten nun endlich dagegen.

Dazu hat sie auch der Brandbrief des BUND an die Fraktionen bewogen. Darin kritisierte er die Ausschussvorlage der Verwaltung und wies auf folgende Risiken und offene Fragen hin:

  • Die Steinhalde hat eine große Klimawirkung für den südlich gelegenen Stadtteil Butendorf, die die Verwaltung vollständig ignoriert.
  • Die Behauptung der Verwaltung ist falsch, dass die alternativ geplante „grüne Spange“ von Butendorf bis Wittringen über das dann bebaute Gelände der Steinhalde einen Frischluftersatz stelle, sondern sie bedeutet eine eklatante ökologische Verschlechterung durch den Wegfall des knapp 4 ha großen Haldenwaldes.
  • Die große Steinhalde (Moltke II) ist ein eingetragenes Landschaftsschutzgebiet. Dass seine Vernichtung kompensiert werden muss, ist der Verwaltung keine Erwähnung wert, geschweige denn, dass sie etwas über das Wie verlauten lässt. Der Haldenwald ist ein erstaunliches Beispiel für einen Wald ohne menschliche Eingriffe, der ohne große Wasserreservoire und schlechten und geringen Boden gedeiht und wäre daher stattdessen einer wissenschaftlichen Beobachtung würdig.
  • Die Verwaltung will aktiv werden, ohne das Artenschutzgutachten II abzuwarten, dessen Vergabe noch „läuft“ , also noch nicht erfolgt ist, und so schon unumstößliche Fakten schaffen.

Die Verwaltung übt auf die Politik massiven Druck aus, jetzt die Wege zum Abriss der Steinhalde zu beschreiten und spielt dabei die ökologischen Folgen bewusst herunter, um ihre stadtplanerischen Phantasiespiele durchzusetzen. Dagegen wird der BUND sich weiterhin mit allen Mitteln wehren, um dieses einmalige Waldbiotop zu erhalten.